Christopher Rhoades Dÿkema
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URL: http://www.pds-online.de/politik/presseerklaerungen/ Datum: 19.01.2002 _________________________________________________________________
Presseerklärung vom 19.01.2002
Vor 60 Jahren wurde auf der Wannsee-Konferenz die Endlösung der Judenfrage organisiert" Dazu erklärt die Vorsitzende der PDS Gabi Zimmer:
An jenem Dienstagmorgen, dem 20. Januar 1942, fuhren gegen 11.30 Uhr mehrere Limousinen vor der Villa am Großen Wannsee 56-58 vor. Den vierzehn geladenen hochrangigen Vertretern der Hitler-Administration war dabei eines gemeinsam. Sie alle beschäftigten sich in ihren Ämtern mit der "Judenfrage". Eingeladen hatte der Chef der Sicherheitspolizei, SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich. "Besprechung mit Frühstück" stand zynisch im Einladungstext. Und weiter hieß es: "... beauftragte mich der Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches (Göring), unter Beteiligung der in Frage kommenden anderen Zentralinstanzen, alle erforderlichen Vorbereitungen in organisatorischer, sachlicher und materieller Hinsicht für die Gesamtlösung der Judenfrage in Europa zu treffen...". Mit anderen Worten, die Ermordung von Millionen von Juden zu planen und zu organisieren. Das Vorhaben, Millionen Menschen in Konzentrationslager zu schicken und sie dort zu ermorden, wurde jedoch schon viel früher gefasst. Es begann mit den Rassegesetzen von 1935, deren Praxis fortan Tag für Tag verschärft wurde, und ging weiter bis zur Besetzung Österreichs und Tschechiens 1938 und 1939. Die Wannsee-Konferenz hatte zur Aufgabe, die "organisatorischen Abläufe" der bereits im Sommer 1941 begonnenen Deportation und Ermordung von Menschen zu organisieren. Auf perfide und menschenverachtende Weise "diskutierten" die Abgesandten des Hitler-Regimes die effektive und bürokratische Umsetzung der bereits durchgeführten Morde. Die Wannsee-Konferenz gab dem Völkermord eine Dimension, die jegliches menschliches Vorstellungsvermögen übersteigt. Die Toten mahnen uns. Deshalb bringt die PDS deutlich zum Ausdruck, dass sie sich auch weiterhin konsequent im Kampf gegen menschenverachtende Ideologien, den Faschismus und totalitäre Regime engagieren wird. Deshalb war es der PDS wichtig, dies in der Präambel des Koalitionsvertrages zwischen SPD und PDS als Mahnung und Erinnerung an die Toten festzuhalten: "In Berlin wurde in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur der Völkermord an europäischen Juden sowie Roma und Sinti geplant und organisiert. Die Tötungsmaschinerie richtete sich gegen weitere zahlreiche in- und ausländische Bevölkerungsgruppen. In Berlin wurden Tausende Gegner des NS-Regimes gefoltert und ermordet. Die Koalition weiß sich den Lehren aus der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur verpflichtet. Sie wird sich jedem Vorstoß von Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Terrorismus entschlossen und aktiv entgegenstellen. Sie wird das Andenken der Opfer der nationalsozialistischen Diktatur stets in Ehren halten."
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